24. MAROKKO ….. Im Land der Eselskarren und Zipfelmänner!


so stellen sich die meisten Marokko vor ....
Der Dalai Lama hat hier auf der Flucht den Himalaya  überquert. Darth Vaider und Luke Skywalker um die Sterne gekämpft und James Bond wieder einmal die Welt gerettet. Die Mumie drehte in den Sandünen von Erg Chebbi und der Medicus strebte hier nach großem Wissen.
So vielseitig wie die hier in Marokko abgedrehten Monumentalfilme oder Blockbuster, ist die Landschaft und Geschichte selbst.



vollbeladene Transporter auf dem 
Weg nach Afrika!
Tom Cruise, Daniel Craig,  Brad Pitt und andere Schauspilgrößen, die interessieren jetzt keinen mehr! Jetzt spielt MrRolli die Hauptrolle und Remo und ich sind die Statisten.
immer wieder Straßenhändler ....


Anfang Mai setzen wir über, auf den schwarzen Kontinent. Von Algericas, dem südlichen Ende Spaniens, nach Tanger, dem nördliche Anfang Marokkos. Mit der Autofähre überqueren wir die 16 Kilometer kleine Meerenge von Gibraltar und erreichen keine zwei Stunden später das Tor nach Afrika.

Landschaftlich überrascht Marokko .....
Voreingenommen durch frühere Besuche in Marrakesch, erwarteten wir die von uns weniger geliebte arabische Mentalität. Bei unserer Fahrt in den Südosten werden wir schnell eines Besseren belehrt. Viele Straßenhändler versuchen ihre Waren an den Mann zu bekommen. Natürlich werden wir bei jedem Halt angesprochen, aber immer auf eine nette, höfliche Art und so kaufen wir auch meist gerne was.


Schneebedeckter Atlas ....
Auch haben wir uns erwartet, dass Marokko zu dieser Jahreszeit deutlich wärmer ist. Die ersten Tage bis zum Überqueren des Atlasgebirge ist es in der Nacht verdammt kühl und tagsüber erfrischend windig. Die Landschaft entschädigte in jedem Fall.
Klatschmohnblumen leuchten in der Sonne ....
Sind es im Norden Felder in tief sattem Grün, mit endlos blühenden Blumenwiesen, ist das karge Atlasgebirge teilweise noch schneebedeckt, bevor es für uns hinunter in den trockenen, sandigen Südosten geht.



mega schöne Landschaft ....

 Östlich von Er Rachidia stehen wir 2 Tage in einem zur Gänze ausgetrockneten Flussbett. Wir finden Zeit für eine Wanderung in eine höher gelegene Festung und entdecken dabei den Eingang in eine natürliche, kilometerlange Felsschlucht.

Remo im Eingang zur Höhle .... und ich im Schlund von Cave Asis ....










Nach einer halben Stunde drehen wir um, zu unheimlich ist mir der Gedanke, tief in der einsamen Schlucht `Cave Asis` begraben zu werden. Und ich will auf keinen Fall der nächste Statist bei der Fortsetzung `die Mumie Teil III` werden.






Nächster Tag, nächster Drehort. James Bond war vor einigen Jahren hier in der Nähe von Erfoud, zum Dreh einiger Szenen für den Film `Spectre`.
Auf Geheiß von Bondfan ATW007 machen wir die Bond Pose vor dem mächtigen Felsen und suchen in der Nacht Schutz vor dem Wind und schlafen mit MrRolli im inneren des gewaltigen Felshügels.

MrRolli macht sich fast in die Brennkammer vor lauter Freude. Im nächsten Ziel Erg Chebbi warten Sanddünen auf ihn. So groß die Vorfreude ist, so kurz ist das Vergnügen. Keine 200m in den Sanddünen und uns verlässt der Mut. Wir wollen umdrehen und schon stecken wir bis zur Achse im weichen Sand fest. Da hilft nur Luft aus den Reifen ablassen, Schaufel in die Hand und dann mit Vollgas raus aus dem großen Sandkasten ….. geschafft, ohne fremde Hilfe!

Im nahegelegenen Campingplatz `Petit Prince` treffen wir Gerda und Tom aus Holland. Sie fragen
keine 200m haben wir geschafft ....
uns ob wir schon eine Cameltour gemacht haben oder planen. Tom will uns nur vorwarnen. Sie haben vor 4 Jahren eine gemacht und Tom zeigt mit einer eindeutigen Handbewegung unter seine Gürtellinie und meint <<Gerda war 2 Wochen untenrum offen, alles kaputt. Konnte kaum noch gehen und sitzen>>.

<<Aha …..danke, so genau wollten wir das gar nicht wissen Tom, und vorstellen erst recht nicht! >> Aber Camel Tour war eh keine geplant. MrRolli zieht es wieder in den Sand.
ohne 4wheelcabin geht's viel leichter ....
Gemeinsam mit Joel&Esther aus Spanien planen wir eine Fahrt in die Sanddünen. Dauert ihre Vorbereitung mit ihrem Landrover nur wenige Minuten, brauchen wir mehr als eine Stunde bis MrRolli ohne 4wheelcabin, halbnackt , geländegängig wird.

Mit einer Tonne weniger starten wir bei heranziehendem Gewitter los in die Dünen. Weit kommen wir nicht. Heftiger Wind und einsetzender Regen sorgen für einen raschen Abbruch. Halbwegs geschützt stehen wir vor einem geschlossenen Museum und warten den gröbsten Teil des Gewitters ab.
Alles bleibt stehen während des Sturmes ....
Der Regen ist allerdings so heftig, dass wir uns einigen und zurückfahren. Selbst in der Nacht regnet es immer wieder, so dass wir selbst am nächsten Tag nur noch die 4wheelcabin aufsetzten und weiterziehen …..



der Weg führt durch den schmalen Felsspalt mitterechts ...

Richtung Thodra Schlucht geht es zurück ins Atlasgebirge. Etwas touristisch der Ort, aber die Fahrt
gemütlicher Abend mit Joel&Esther ..
durch das gewaltige Gebirgsmassiv mit einer engen Passage, wo weniger Meter nebenan die Felswand hoch geht, beeindrucken. Selbst hier, sind die marokkanischen Straßenverkäufer nur wenig aufdringlich. Zusätzlich hat mittlerweile auch der Fastenmonat `Ramadan` begonnen.
Das heißt tagsüber sind die Cafe`s und Restaurants meist geschlossen und die Straßen fast wie leergefegt.

manchmal schauts aus wie gemalt ....
Im Gebirge wird`s aber sowieso ruhiger. Führte bisher eine schmale einspurige Straße weiter, läuft hier der marokkanische Straßenbau auf Hochtouren. Eine zweite Fahrspur wird gerade errichtet und versetzt die Straße derzeit in eine riesige Baustelle. Zusätzlich hat der Regen der letzten Tage, Bäche entstehen lassen, die direkt über die Straße führen und dabei noch einiges an Erdreich abladen.

Immer wieder kurven wir durch halb zerfallene Lehmdörfer und fühlen uns dabei hunderte Jahre zurückversetzt. Nicht nur die typischen Eselskarren sehen wir, die in großen Teilen Marokkos noch immer als Transportmittel herangezogen werden. Am Straßenrand stehen Männer mit ihren klassischen Mänteln und angenähter, spitz zulaufender Zipfelkappe. Und dann noch die spitz zulaufenden Lederschuhe und der `Marokkanische Zipfelmann` ist geboren.

Teilweise kommen wir nur schwer weiter, zahllose Kinder kommen an MrRolli herangestürmt und wollen uns am weiterfahren hindern. Sie betteln um Süßigkeiten, Kugelschreiber selten auch um Geld.

Nähe Imilchil übernachten wir an einem See auf 2400m Höhe und treffen dabei  eine Schweizer Familie mit ihrem Kleinkind. In der Nacht wird’s eisig kalt, fast null Grad und sie haben keine Heizung! Da haben wir fast ein schlechtes Gewissen, wenn wir uns in der warmen Kabine verkriechen.
Ihr fragt was für Leute denn hier so herumreisen? Ein kunterbunter Mix aus Familien mit ihren Kleinkindern die sich eine Auszeit gönnen, Rentner die der europäischen Kälte entfliehen, oder Motorradfahrer und 4x4 Abenteurer auf der Suche nach der nächsten Offroadherausforderung. Also kein Vergleich zur `Carvan Pista Plastico` in Spanien!
Wasserfälle von Ousud ....

So treffen wir im nächsten Seitental einen Österreicher, der als Guide mit einer ganzen Gruppe Motorradfahrer unterwegs ist. Seit 15 Jahren bereist er Marokko und er empfiehlt uns <<Wenn ihr Marokko wirklich erleben wollt, lasst die Touristenorte aus und fährt rein in die Täler>>.

Und genau das haben wir gemacht und sind so von Marokko mehr als überrascht worden. Später Richtung Marakkesch erleben wir dann doch noch an wenigen Touristenplätzen die arabische Mentalität, die wir Europäer so gar nicht mögen. Und genau aus dem Grund führt der zweite Teil unserer Reise sicherlich an noch entlegenere Plätze. Neue Erlebnisse für uns und neue Geschichten für euch!





Zedernwald am Rückweg nach Fes .... fast wie 
bei uns Zuhause!

nur dass hier Berber Affen leben!





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