11. *NEPAL - KATHMANDU* ….. Emotionaler Tiefpunkt bei den höchsten Bergen der Welt



Buddhas Augen der Weisheit


Fünf Nächte in Amritsar mussten ausreichen um uns von den Strapazen der Pakistan Durchfahrt zu erholen. Da wussten wir noch nicht, dass die Fahrt nach Kathmandu, die Hauptstadt Nepal`s,  uns allen erneut einiges abverlangen wird. 
Mr. Bandary`s Guesthouse - eine grüne Oase in Amritsar
nicht leicht zu überholen ....
Für die 1600 Kilometer rechneten wir 3-4 Tage Fahrtzeit.
Die Monsunzeit ging in den letzten Wochen zu Ende und alle Straßen sollten befahrbar sein.
Am ersten Tag absolvierten wir mehr als 500 Kilometer. Großteils auf dem National Highway, war die Strecke recht  gut ausgebaut. Bis auf kleine unvollendete Abschnitte, war es ein zügiges mitschwimmen im indischen Chaosverkehr.
Sogar das Pferd legte seine Ohren an!
in Indien ist alles auf der Straße,
auch unvollständige LKW`s ...

Bereits am zweiten Tag war die Grenze zu Nepal in greifbarer Nähe. In einer kleinen Stadt leitete uns Susi, ihr wisst unsere freundliche Navistimme, über einen Bahnübergang in eine kleine Straße.
Kurz nach dem Anfang winkten uns bereits Leute zu, gaben uns Zeichen umzudrehen, aber wie, wir steckten schon mitten im Chaos. Vor uns alle hupten, hinter uns alle hupten … Auch Luca und Cinzia folgten uns mit ihrem BigSizeCamper, das Chaos war perfekt!
mitten im Chaos ....
Cinzia sprang zu uns vor und wir vereinbarten uns später zu treffen. Irgendwie schafften sie es noch am Bahnübergang umzudrehen, aber für uns ging es nur vorwärts weiter. Die Spiegel wurden eingeklappt, Überdachungen von Marktständen beiseite gezogen und so erkämpften wir uns jeden Zentimeter um endlich nach ein paar hundert Metern umzudrehen und gleich wieder in das selbe Chaos stürzten zu können.
Endlich wieder draußen, konnten wir Luca & Cinzia nicht finden. Es nutzte nichts, wir machten uns alleine auf zur Grenze, um kurz davor …. wieder den Beiden zu begegnen. Die Sorge sie verloren zu haben, war also umsonst.

Die Überfahrt über den Grenzfluss wurde für die Beiden zur Bewährungsprobe. Die Brücke war nur wenige Zentimeter breiter wie ihr fetter BigSizeCamper, für Gegenverkehr war kein Platz! Aber nur widerwillig räumten die Entgegenkommenden die Brücke …. uns hat`s amüsiert.
Die Einreise nach Nepal war recht unproblematisch. Das notwendige Visum gab es bei der Landesgrenze gegen Cash. Gleich in der ersten Stadt kurz nach der Grenze, spuckte der ATM ohne Probleme zu machen die Landeswährung aus und beim anschließenden günstigen Biereinkauf stellte Remo fest ….. >> hier gefällt`s mir <<. 
Ein naheliegendes Guesthouse gewährte uns kostenloses parken und schlafen im Auto, also kein langes Suchen was auch mich erfreute. 
Die Aussichten Katmandu am dritten Tag zu erreichen, hatten wir recht schnell aufgegeben.
Der National Highway in Nepal glich mehr einer Dorfstraße, zwar in guten Zustand, aber meist von Kühen dicht besiedelt, so waren die restlichen 750 Kilometer nicht in einem Tag zu schaffen.
Dank iOverlander, fanden wir am Abend einen ruhigen Schlafplatz direkt am Highway, wo uns bei Einbruch der Nacht eine ganze Insektenschar inklusive Kakerlaken, herzlich begrüßten.
Eine, zugegeben kleine Kakerlake, machte es sich während der Nacht in Remo`s Gesicht gemütlich, der am nächsten Morgen den vermeintlichen Fleck im Spiegel zuerst als Pickel identifizierte.


Katmandu Valley
Nachdem alles Ungeziefer beseitigt war, ging es frühzeitig los. Das Ziel war es, Katmandu am frühen  Sonntag  Abend zu erreichen, um am folgenden Montag unser Pakistanvisa beantragen zu können.
Die Fahrt glich einer Achterbahn, immer wieder einen Hügel rauf um gleich darauf wieder runter zu fahren.  Wir rechneten mit den letzten zwei Fahrtstunden bis nach Katmandu …. bis uns die erste Baustelle ausbremste.

wenn der Stein einen trifft :-(
Mit Schritttempo suchten wir uns einen Weg vorbei an großen Steinen, Pfützen und tiefen Fahrrillen. Aus der vermeintlich kurzen Baustelle wurde schlussendlich eine 20 Kilometer lange Offroadstrecke. Um das Chaos zu vollenden, überholten ständig ungeduldige Trucks, Busse und andere Verkehrsteilnehmer, was immer wieder in einem staubigen Blindflug endete.
und wir beklagen uns über die Fahrt ...
Eingestaubt, durchgeschüttelt und völlig genervt vom Verkehr, erreichten wir um 22 Uhr die Hauptstadt Katmandu.
Allen Warnungen zum Trotz, hingen Luca und Cinzia mit ihrem BigsizeCamper immer noch an uns dran. Viel zu groß für die Stadt, trennten wir uns für die Unterkunftssuche das erste Mal seit der gemeinsamen Fahrt durch Pakistan, Indien und Nepal.
Am Montag auf der pakistanischen Botschaft dann der nächste Tiefpunkt. Ein Visum für Pakistan kann nur im Heimatland gestellt werden. Wir schilderten lange unsere Situation, mit der Tatsache,  daß auf dem Landweg eine Weiterreise mit der politischen Situation in Burma derzeit unmöglich ist, aber immer wieder winkte die Botschaftsdame ab.
Nach langem hin & her wollte sie sich unserem Fall annehmen und bei ihrem Vorgesetzten nachfragen. Wir warteten gefühlte Ewigkeiten, bis sie im Wartezimmer mit einer guten Nachricht erschien. Sie ermöglichte uns ein Transitvisum für 7 Tage, was uns überglücklich machte.
Es dauerte nicht lange, bis zum nächsten Tiefpunkt. Das Visum sollte ab Ausstellung nur 30 Tage gültig sein! Damit konnten wir für unseren weiteren Reiseverlauf nichts anfangen. Unser Wunschland China würde für die Organisation der Tour alleine schon die 30 Tage verschlingen.
Wir einigten uns darauf, das Pakistanvisum zwei Wochen später zu beantragen um die Organisation der China Tour zu ermöglichen. Das war für uns die einzige Möglichkeit, doch just im letzten Moment, sollten wir ein Visum mit 2 Monaten Gültigkeit bekommen. Klappte ja doch - hurraaaa !
für uns waren es Momo`s -
für die Italiener Ravioli :-)
zu 6 im kleinen Suzuki ....
Gut gelaunt, bereiteten wir bereits Dienstag den Antrag für das China Visum vor und MrRolli wurde nochmals gründlich gereinigt und von allen Insekten befreit.

Mittwoch war Zeit für eine Besichtigung der Altstadt Bhaktapur – City of Rice.
Das Erdbeben vor 2 Jahren hatte der Stadt aus dem 12.Jahrhundert stark zugesetzt. Einiges wird gerade neu aufgebaut, einiges wird wohl noch länger darauf warten müssen, aber sehenswert ist die Stadt auf jeden Fall. Auch rundum Katmandu sind die Folgen des Erdbebens vor 2 Jahren, wo über 8000 Menschen starben, immer noch sichtbar. 
Chaosverkehr in der Stadt ...

An jeder Ecke sind Baustellen, oftmals ist die Straße ein Flickwerk aus allerlei Möglichem was eine Feinstaubbelastung verursacht, die in der Kombination mit dem stockendem Verkehr und dessen Abgasen oftmals einem das Atmen schwer machen.
vor dem Botschaftsbesuch noch 
gut gelaunt ...
Heute Donnerstag, der große Tag, wir können das Pakistan Visum abholen.
Pünktlich um 10Uhr treffen wir Cinzia und Luca bei der pakistanischen Botschaft. Eigentlich nur noch eine Formsache, die Bezahlung erledigen und ……. falsch gedacht.
Die nette Dame von der Botschaft empfängt uns und erklärt, dass es ein kleines Problem gibt. Unser Antrag wurde nach Islamabad, die Hauptstadt Pakistans, gesendet und dort geprüft. Eine Entscheidung ist frühestens nächste Woche Mittwoch zu erwarten!


armer Elektriker ....
auch wir hängen in der Luft :-(
Damit hat keiner von uns gerechnet. Längst haben Remo und ich die weitere Reiseplanung vorangetrieben, aber mit diesem Beschluss hängen wir völlig in der Luft. Theoretisch könnten wir bis nächste Woche Mittwoch Katmandu verlassen, aber Angesicht den schlechten Straßen nach dem Monsun, würden wir wieder großteils im Auto sitzen. Wenigsten haben wir unsere Pässe zurückbekommen und können so in der Zeit das China Visum beantragen.

Einkaufschaos vor dem Indra Jatra
Festival - das Ende des Monsun!
1 Mann Unternehmen ....
Es ist ein wirklich seltsames Gefühl hier in Katmandu.
Das erste Mal seit unserem Reisestart haben wir ein Hotel gebucht und sind von MrRolli getrennt. Mit der aktuellen Situation hat gestern Remo die Hotelbuchung verlängert und so wird MrRolli auf seinen nächsten Einsatz noch warten müssen. Eine kleine Pause hat er sich auch verdient. Nach 4 Monaten und 17`000 Kilometern beklagt er sich ab und zu über die schlechten Straßen mit losen Fahrwerksschrauben, aber sonst verrichtet er brav seinen Dienst (ich Klopf mal grad schnell auf Holz J). Auch die Kabine funktioniert recht problemlos. Das Hubdach hebt und senkt sich, was von Schaulustigen immer wieder fasziniert beobachtet wird. Die Solaranlage produziert brav ihren Strom und macht uns seit Kroatien netzunabhängig.
Ihr merkt, wir sind bereit für die weitere Reise. Jetzt hängt alles nur noch von der pakistanischen Botschaft ab, aber das ist eine andere ….. hoffentlich gute Geschichte.

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